Zwei kompakte
Multitalente.
Wels – Stadt, Land und Fluss
Wels ist die siebtgrößte österreichische Stadt und Wohnort von 66.000 Menschen. Für jene und ein insgesamt 45 km2 großes Gebiet auch jenseits der Stadtgrenzen sorgt in Brandschutz- und Hilfeleistungsbelangen die Welser Feuerwehr mit ihren 144 Frauen und Männern – wohlgemerkt alles Freiwillige. Im Fuhrpark befinden sich insgesamt 30 Fahrzeuge und zudem fünf Boote, denn mit der Traun begrenzt ein Fluss die Stadt im Süden.
Eine Hauptfeuerwache und drei Außenwachen
Zentral gelegen ist die Hauptfeuerwache. Dieser große Bau dient nicht nur als Garage für die Einsatzfahrzeuge, sondern beherbergt auch Leitstelle, Werkstätten sowie Umkleideräume. Hier werden unter anderem Pressluftatmer (auch für die Feuerwehren aus der Umgebung) gereinigt und überprüft, im Keller Übungen für Atemschutzträger durchgeführt – und ganz nebenbei auch strategische Herausforderungen gemeistert. Eine solche Herausforderung ergab sich aus der Fahrzeugbestückung der drei Feuerwachen, die sich am Ost-, West- und Nordende der Stadt befinden. Dort gab es zwar schon immer Fahrzeuge für den Branddienst und die technische Hilfeleistung, die den Einsatzzug aus der Hauptfeuerwache am Einsatzort im Rendezvous-System unterstützen. Aber ein Allrounder in jeder Außenstelle würde die Schlagkraft deutlich erhöhen.
Ein 12-Tonner, der fast alles kann
Zu diesem Ergebnis kamen der Welser Kommandant Roland Weber und sein Vorgänger Franz Humer gemeinsam mit den Kollegen Siegfried Stögermair und Michael Strasser, die beide mit Fuhrpark und Ausrüstung betraut sind. „Eines Tages sind wir zusammengesessen und haben die Sache dann in die Hand genommen“, erinnert sich Roland an das Kick-off-Meeting zu dieser Fahrzeuganschaffung.
Als man bei einer anderen Feuerwehr in Oberösterreich einen Rosenbauer CT Frame sah, war schnell klar, dass es so ein Aufbau werden soll. Die Compact Technology Baureihe zeichnet sich – wie ihr Name schon sagt – durch besondere Kompaktheit, geringe Entnahmehöhen und eine hohe Zuladung durch niedriges Eigengewicht aus.
Das 12-Tonnen-Fahrgestell mit Heckantrieb – Allrad wäre im Stadtgebiet überflüssig – wurde dann von Rosenbauer so aufgebaut, dass es für fast alle Eventualitäten gerüstet ist. An Bord ist eine N35 Pumpe, die von einem 1.200 Liter großen Wassertank versorgt wird, Schaummittel kann ebenfalls zugemischt werden. Zusätzlich gibt es aber auch eine Tragkraftspritze FOX. Sie stellt sicher, angesaugtes Wasser „auch über weite Entfernung befördern zu können“, wie Siegfried ergänzt. Am Heck aufgeprotzt sind zwei Ein-Mann-Haspeln, die in Wels, wenn auch in Österreich eher unüblich, Tradition haben und für gutes Schlauchhandling sorgen. Auf dem Dach verstaut sind vier Steckleitern und die Kabine bietet Platz für die fahrzeugführende Person und acht weitere Einsatzkräfte, die noch dazu mit Atemschutz ausgerüstet sein können. Eine integrierte Nah- und Fernumfeldbeleuchtung macht zudem einen Lichtmast überflüssig. Doch es gibt noch mehr…
Weniger Brände, mehr Unwetter
„Die Zahl der Brände geht zurück, die Einsätze wegen Unwetter werden mehr“, weiß Roland zu berichten, der Informationstechnik studiert sowie die Ausbildung zum Bereitschaftsoffizier absolviert hat und dessen Einsatzgebiet heute Einsatz und Ausbildung umfasst. Für Wels nennt er pro Jahr zwischen 1.400 und 1.600 Blaulichtfahrten, darunter 120 sogenannte Vollalarme. Aufgrund dieser Verschiebung sind die neuen Fahrzeuge auch mit Kettensäge, Tauchpumpe sowie Wassersauger ausgestattet. „So ein Auto ist an der Front nutzbar, aber genauso gut als Ergänzung zum Löschzug. Es ist ein echter Alleskönner und noch dazu wendig“, attestiert der 53-jährige Kommandant. Mit dem neuen CT Frame ist es also egal, ob er zuerst eintrifft und z.B. bereits mit einem Löschangriff startet oder ein anderes Fahrzeug unterstützt.
Hervorragende Entnahme
Michael, wie Siegfried gelernter KFZ-Techniker, ist ein ganzes Stückchen kleiner als Roland. Nachdem er die elektrischen Rollläden des Einsatzfahrzeugs blitzschnell nach oben fahren lässt – was übrigens auch zentral und automatisch über den Einsatzstellentaster funktioniert –, demonstriert er, wo die weiteren Stärken des CT Frame Aufbaus liegen: Die Laderäume reichen nach unten bis auf das Niveau der Radachsen und selbst die obersten Fächer sind ohne Auftrittsklappen oder Ähnliches gut zu erreichen.
Es scheint, als wäre das in Projekt erfolgreich zu Ende geführt worden und die drei verbliebenen Väter des Projekts, übrigens alle seit ihrer Zivildienstzeit Mitglieder der Welser Feuerwehr, am Ziel. Doch halt: Es gibt drei Außenwachen und nur zwei Fahrzeuge? Spätestens mit Beginn des neuen Jahres ist auch CT Frame Nr. 3 im Dienst. Dann hat jeder Eckpunkt in Wels sein eigenes Multitalent in der Garage stehen.
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